Freitag, 30. März 2007

Auto-Zukunfts-Akt

autonews_2007_1_palv1307werk1_600

Das fliegende Auto ist startklar

Das Rezept gegen Stau auf der Autobahn und im Stadtverkehr will der Niederländer John Bakker gefunden haben: einfach drüber hinweg fliegen. In sechsjähriger Arbeit hat Bakker ein fliegendes Auto entwickelt, das so genannte PAL-V (Personal Air/Land Vehicle).

Das Dreirad ist eine schlanke Mischung aus Motorrad mit kleiner Fahrgastzelle und Hubschrauber. Am Heck versteckt sich ein Rotor, der sich bei Bedarf entfaltet und den PAL-V in die Lüfte heben soll. Angetrieben werden soll das Hubschrauber-Motorrad von einem herkömmlichen Automotor, der mit normalem Kraftstoff oder Biokraftstoffen betrieben werden kann.
Preis etwa der eines Luxuswagens

Bis zu 200 km/h schnell ist das Fahrzeug zu Lande wie in der Luft. Es bewegt sich stets unter 1 500 Metern Höhe, in einem Luftraum also, der noch relativ frei ist. Zudem sei es in dieser Höhe nicht erforderlich, vor dem Start den Flug anzumelden. "Eine Revolution in der Tür-zu-Tür-Mobilität" verspricht der Hersteller, wenn das Fluggerät erst einmal zu haben ist und dabei "nicht viel mehr" kosten soll als ein Luxuswagen. Bis dahin werden noch Investoren gesucht. Zulassungsschwierigkeiten befürchtet der Niederländer nicht; das PAL-V stimme mit neuen Gesetzen, die 2005 in den USA und Europa eingeführt wurden, überein.

Donnerstag, 29. März 2007

Mörgeli-Akt

«Es ist nicht fair»


aa1m-rgeli

Von Christoph Mörgeli

Die grosse Koalition in Deutschland beweist, dass gross nicht zwangsläufig grossartig sein muss.
Der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück, ein Sozialdemokrat und Herr über 1,5 Billionen Euro Schulden (zirka 2'400'000'000'000 Franken), giftelt Richtung Schweiz. Was ihm missfällt: unser Fiskalsystem, der kantonale Steuerwettbewerb, die Sogwirkung für internationale Unternehmen – der Erfolg. Was er will: den deutschen Misserfolg verbindlich erklären. Denn er hält unsere Steuerpraxis für unfair: «Es werden ganz gezielt über diese Möglichkeiten Konzerne aus Deutschland abgezogen, auch mit den Arbeitsplätzen, die damit zu tun haben.» Steinbrücks Fazit: «Es ist nicht fair.»

Man kann das deutsche Gequengel schon nicht mehr hören. Was heisst schon «unfair»? War es «unfair», dass Italien an der Fussball-WM die Deutschen vom Platz geputzt hat? Oder haben sie einfach besser gespielt? Ist es «unfair», wenn sich der Kunde im Sortiment das günstigste Angebot aussucht? Ist es dagegen fair, wenn der Staat die Preise, das Angebot, die Steuern diktiert? Dann müsste Nordkorea bald den Fairness-Preis erhalten.

Dass gross nicht zwangsläufig grossartig sein muss, beweist die grosse Koalition aus SPD und CDU in Deutschland. Besonders aufschlussreich war die erste Übereinkunft der beiden Parteien. Im Wahlkampf befürwortete die CDU eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um zwei Prozent. Die Sozialdemokraten lehnten eine höhere Konsumsteuer kategorisch ab, da sie vor allem die unteren Einkommen treffe. Zwischen null und zwei liegt die Eins – könnte man meinen. Nicht ganz, wenn die politische Mathematik zum Zuge kommt: SPD und CDU einigten sich auf drei Prozent, die grösste Steuererhöhung seit Bestehen der Bundesrepublik. War das fair gegenüber den Wählerinnen und Wählern? In der Schweiz bestimmt die Bevölkerung die Höhe der Steuern. Nicht einmal eine läppische Erhöhung von 0,1 Mehrwertsteuerprozent geht ohne Segen der Urne durch. Was der deutsche Finanzminister für unfair hält, ist in Wahrheit das Ergebnis eines demokratischen Aktes.

Das vom Armenhaus zum Tigerstaat mutierte Irland hat einen Unternehmens-Steuersatz von 12,5 Prozent. Weniger als die Kantone Obwalden (13,1 Prozent) oder Schwyz (15,6 Prozent). Auch Deutschland will nun die Unternehmen entlasten, wenn auch nur geringfügig. Die sonst so moderate Neue Zürcher Zeitung kanzelte die deutsche Steuerreform als «ausgewogen bis zur Wirkungslosigkeit» ab. Mag sein, dass der Kommentar unfair war – aber er trifft die Sache: selber schuld, Deutschland.

Mindestlohn-Akt

kari_20070327_FUER_Mindestlohn

. . . . was für einen Lohn hast Du (hattest Du 2006) . . . und bist Du damit zufrieden zufrieden?

. . . . ich verdiente so ca. 7'375 CHF x 13 im 2006

Holocaust-Akt

kari_20061211_Holocaust_Leugner

. . . . wenn Adolf noch leben würde

Radier-Akt

kari_20051027_Radierer
. . . er könnte sich aber seinen Gummi leicht verbrennen!

Mittwoch, 28. März 2007

England-Iran-Akt

bootinirak


Der Druck der Beweise

Es war ein Akt der Piraterie. Von Iran. Trotzdem bemühte sich London mit Engelsgeduld goldene Brücken zu bauen. Jetzt legen die Briten entlastende Satellitenbilder zur Entführung ihrer Soldaten vor - und Teheran wankt.
Ein Kommentar von Wolfgang Koydl, London

Niemand kann der britischen Regierung vorwerfen, dass sie nicht versucht hätte, den Konflikt um die Geiselnahme ihrer Seeleute ohne großes Aufhebens zu lösen. Gemessen daran, wie schwerwiegend der iranische Akt der Piraterie war, bemühte sich London mit Engelsgeduld, Teheran goldene Brücken zu bauen: Man könne sich darauf verständigen, dass es sich um ein bedauerliches Missverständnis gehandelt haben könnte, so die Botschaft britischer Diplomaten. Lasst unsere Leute frei - und Schwamm darüber.

Doch aus Gründen, die sich rationaler Erklärung entziehen, beschritt Teheran diese Brücken nicht. Damit ist zumindest sichtbar geworden, welche Seite die Eskalation suchte: Iran. Denn trotz der schärferen Wortwahl hat man in London die echten Folterinstrumente noch nicht ausgepackt: Dass ,,alle offiziellen Kontakte eingefroren‘‘ werden ist jedenfalls weit entfernt von anderen diplomatischen Strafen wie einem Abbruch der Beziehungen, ganz zu schweigen von militärischen Maßnahmen.

Großbritannien scheint vorrangig daran gelegen zu sein, nach Art eines umsichtigen Anwaltes viel Beweismaterial zu sammeln, bevor der Fall vor Gericht kommt. Die Satellitendaten, die vom Verteidigungsministerium vorgelegt werden, sind wesentlicher Bestandteil dieses Materials, und sie scheinen schwer zu erschüttern zu sein. GPS-Daten sind bis auf 30 Meter genau, das Positions-System der Patrouillenboote registrierte einen Standpunkt mehr als drei Kilometer von der Hoheitslinie entfernt - also weit jenseits der technischen Fehlermargen.

Dummdreiste Farce um GPS-Daten


Den wichtigsten Beweis für die britischen Argumente dürfte unfreiwillig Teheran selbst geleistet haben. In einer Farce, die man nur als dummdreist beschreiben kann, legten die Iraner einen Tag nach der Geiselnahme erste Koordinaten über den Ort des Zwischenfalles vor. Dumm nur, dass diese Längen- und Breitengrade den Schauplatz des Geschehens in irakischem Gewässer platzierten. Zwei Tage später wurden dann mit großer Dreistigkeit neue, ,,korrigierte‘‘ Koordinaten präsentiert: Nun hatte man den Schauplatz 500 Meter weit über die Grenze nach Iran hinein verschoben.

Britanniens erhobener Zeigefinger scheint Wirkung zu zeigen: Kurz nach dem Auftritt der Außenministerin Margaret Beckett vor dem Unterhaus hieß es, dass die einzige weibliche Geisel freigelassen werden könnte. Und aus dem iranischen Außenministerium drangen zum ersten Mal seit Beginn der Krise beschwichtigende Töne, auch wenn die so klangen wie die Worte eines Straßenrowdys, dessen Opfer sich unverhofft als zu stark entpuppt: ,,Ist ja gut, hab’ dich nur nicht so, wir können uns doch sicher gütlich einigen.‘‘ Eine gütliche Einigung scheint auch zu diesem Zeitpunkt nach wie vor möglich. Das ist eine ermutigende Nachricht, zumal da sie eine Lektion für die Zukunft birgt. Im Umgang mit Regimes wie jenem in Teheran führen eher Einigkeit und Stärke zum Erfolg, nicht eilfertige Konzilianz und Kompromisse.

Samstag, 24. März 2007

Atom-Akt "1938"

netanyahu_bibi

Jenseits von alarmistischer Rhetorik:
Was tun in Deutschland gegen die iranische Atombombe?!

Von Arne Behrensen

Benjamin Netanyahu gab im November 2006 die Linie aus: "Es ist 1938 und Iran ist Deutschland!". Auch in der deutschen Iran-Debatte werden teilweise ähnliche Töne angeschlagen. "Können wir uns diesen Populismus wirklich leisten, wenn wir uns mit der vielleicht wichtigsten Frage für die Sicherheit Israels befassen?" – diese rhetorische Frage des Meretz-Abgeordnete Avshalom Vilan stellt sich deswegen nicht nur in Israel.

In der Tat, das iranische Atomprogramm stellt eine existentielle Gefahr für Israel dar - auch wenn die israelische Raketenabwehr Fortschritte macht und eine aktuelle Studie des einflussreichen Institute for National Security Studies zu dem Ergebnis kommt, dass ein tatsächlicher Einsatz einer iranischen Atombombe gegen Israel unwahrscheinlich wäre. Spätestens nach Ahmadinejads Brandrede zur Vernichtung Israels auf der Teheraner Konferenz "World without Zionism" wäre die deutsche Mehrheitsgesellschaft gefordert gewesen, ein klares Zeichen der Solidarität mit Israel zu setzen. Es blieb leider Paul Spiegel überlassen, dies anzuregen. Nach seinem Aufruf im Januar 2006 begannen die Parteispitzen tatsächlich zu planen und iranische Organisationen in Deutschland bekundeten ihr Interesse an einer Teilnahme. Doch die Regierungsparteien zögerten die Planungen hinaus und ließen sie letztlich im Sande verlaufen. Selbst nach der Teheraner Holocaust-Leugner-Konferenz im Dezember 2006 gab es keine neuen Initiativen.

In Deutschland nahmen die Organisationen "I like Israel" und "honestly concerned" den Ball auf und versuchten für den 28. Januar 2007 in Berlin zu einer "Großdemonstration" gegen den "atomaren Holocaust" zu mobilisieren. Ihre groß angelegte alarmistische Mobilisierungskampagne gipfelte in einem Plakat mit einem über Atomanlagen und dem Lagertor von Auschwitz-Birkenau thronenden Ahmadinejad. Die brachialer Plakatästhetik erwies sich als fatal: Der Zentralrat der Juden distanzierte sich im Vorfeld von der Demonstration, und obwohl zahlreiche jüdische Gemeinden den Aufruf unterstützten, waren es doch hauptsächlich die altbekannten "Israelfreunde", die die 700 Demonstranten stellten.

Der Grund für die Unterstützung der Demonstration durch zahlreiche jüdische Gemeinden wurde von Uriel Kashi auf hagalil.com treffend beschrieben. Die Initiative füllte vor allem ein politisches Vakuum - ein Vakuum, dass auch durch mangelnde Initiativen des Zentralrats der Juden entstand. Es ist dennoch fatal, wenn in einer solchen Situation kleine Gruppierungen mit alarmistischer Rhetorik und brachialer Plakatästhetik auf den Plan treten. Organisationen wie "I like Israel" und "honestly concerned" stehen selbst dem von ihnen zu Recht angemahnten breiten gesellschaftlichen Bündnis im Wege. Das liegt nicht nur am unseriösen Auftreten ihrer exzentrischen Vertreter, sondern auch in der Form ihrer Israelsolidarität, die vorwiegend christlich-fundamentalistische und antideutsch-linksradikale Bündnispartner anzieht.

Dabei gibt es sehr wohl Optionen, eine breitere Öffentlichkeit anzusprechen und zu mobilisieren. So besteht in Deutschland eben keine generelle Gleichgültigkeit gegenüber dem iranischen Atomprogramm. Eine aktuelle Umfrage der Bertelsmann-Stiftung hat gezeigt, dass 62% der Deutschen die Ansicht teilen, dass Israel durch eine iranische Atombombe existenziell bedroht ist. Die Holocaust-Leugner-Konferenz und die Aufrufe zur Vernichtung Israels wurden parteiübergreifend scharf verurteilt. Zwar wird der Bundesregierung bzw. der EU in der Frage des iranischen Atomprogramms gerne Appeasement vorgeworfen. Wenn man sich die internationalen Verhandlungen jedoch ansieht, sind es Russland und China, die die härteren Sanktionsvorschläge auch der Europäer im UN-Sicherheitsrat lange blockiert und schließlich deutlich verwässert haben. Die deutsch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen sind nach jahrelang steilem Anstieg 2006 erstmals geschrumpft.

Auch wenn die im Dezember verhängten UN-Sanktionen bereits ernsthafte Auseinandersetzungen innerhalb des iranischen Regimes über den zukünftigen Atomkurs ausgelöst haben – es steht außer Zweifel: angesichts der fortgesetzten iranischen Weigerung, die Urananreicherung einzustellen und auf das Verhandlungsangebot der internationalen Gemeinschaft einzugehen muss die EU mehr tun. Ein internes EU-Papier stellte kürzlich fest, dass die bisherigen Verhandlungen der Europäer keine Auswirkungen auf den technischen Fortschritt des iranischen Atomprogramms hatten. Ex-Außenminister Joschka Fischer mahnte bereits im September 2006, man hätte "bereits beim G-8-Gipfe in Sankt Petersburg Mitte Juli die Weichen für einen wirksamen Wirtschaftsboykott" stellen müssen. Und: "Wir sollten keine Angst vor einer explosiven Entwicklung des Ölpreises haben, sondern uns darauf vorbereiten."

Dafür aber fehlt bisher (und nicht nur in Deutschland) die öffentliche Unterstützung - zu abhängig sind Wirtschaft und individuelle Mobilität vom Ölpreis und obendrein drohen Unternehmerverbände, Iran-Sanktionen würden 10 000 Arbeitsplätze gefährden. Vor allem aber dominiert in Deutschland die Furcht vor einem möglichen israelischen oder US-Militärschlag: Laut der erwähnten Bertelsmann-Studie lehnen 61% der Deutschen einen Militärschlag prinzipiell ab, während ihn fast 80% der Israelis als letztes Mittel für gerechtfertigt halten. Sowohl die USA als auch Israel halten dafür Planungen bereit.

Gegen einen Militärschlag sprechen jedoch wichtige Argumente: Die Aussichten, das iranische Atomprogramm auf diese Weise effektiv stoppen zu können, sind mehr als zweifelhaft, der Bau der Bombe könnte sogar unausweichlicher werden . Die regionalen und weltpolitischen Folgen eines Militärschlags wären unkalkulierbar und Befürchtung etwa der iranischen Erfolgsautorin Azar Nafisi ("Lolita lesen in Teheran") "die militaristischsten und reaktionärsten Elemente innerhalb der iranischen Führungselite" könnten die Hauptprofiteure sein, sind nicht einfach von der Hand zu weisen.

Schon Forderung nach einem Militärschlag und demonstrative Planung sind ein gefundenes Fressen für den innenpolitisch durch verlorene Kommunal- und Expertenratswahlen sowie Wirtschaftsprobleme geschwächten Ahmadinejad. Sie mindern auch den Zusammenhalt der internationalen Gemeinschaft, beim Bestreben, den Druck auf Iran gemeinsam zu erhöhen. Damit aber steigt die Gefahr, dass entweder die USA oder Israel eines Tages tatsächlich glauben könnten, nur noch mit einem Militärschlag eine iranische Atombombe verhindern zu können oder aber die Weltgemeinschaft iranische Atomwaffen hinnehmen muss. Wer Israel vor diesen gefährlichen Optionen bewahren möchte, der sollte bei allem dafür nötigen Druck deutlich für eine Verhandlungslösung im Atomkonflikt eintreten. Auch das war bei der Demonstration am 28. Januar in Berlin leider nicht der Fall.

Was die deutsche Öffentlichkeit angeht sollte man sich natürlich keine Illusionen machen: eine wirkliche "Großdemonstration" gegen die atomaren Ambitionen Irans und für Solidarität mit Israel wird es nicht geben. Zu erinnern ist an die berüchtigte Umfrage von 2003, der zufolge in ganz Europa Israel und nicht etwa der Iran (oder Nordkorea) als größte Gefahr für den Weltfrieden gilt.

Dass parteiübergreifende Bündnisse gegen die iranische Bedrohung Israels in Deutschland jedoch prinzipiell möglich sind, zeigt das Berliner Bündnis gegen den internationalen Al Quds-Tag. Seit 2003 macht die kleine Initiative jährlich gegen den von Khomeini 1979 eingeführten und zur Vernichtung Israels aufrufenden Propagandatag mobil. Zwar kamen nur wenige Hundert Menschen zu den Kundgebungen gegen die alljährliche Berliner Al Quds-Tag-Demonstration, doch Prominente aller Parteien (inklusive Linkspartei) haben die Aufrufe unterstützt und der Kampagne entsprechende Medienresonanz verschafft. Vor allem aber: Unter Initiatoren und Erstunterstützern der Kampagne waren viele prominente Migranten und insbesondere iranische Organisationen. Realistisch betrachtet kann nur ein solch breites Bündnis der iranischen Propaganda etwas entgegen setzen und die deutsche Öffentlichkeit bewegen.

Für das Zustandekommen eines solchen Bündnis' ist es unverzichtbar, Differenzen bei der Beurteilung des israelisch-palästinensischen Konflikts zurückzustellen und gemeinsam eine für beide Seiten akzeptable Zweistaatenlösung zu vertreten. Alles andere bedient die Propaganda des iranischen Regimes, die erfolgreich auf die weltweite Polarisierung Zionisten vs. unterdrückte Muslime setzt. Dieser Propagandafalle zu entgehen ist vor allem für iranische Oppositionelle wichtig. Die überwiegende Mehrheit der Iraner ist keineswegs pro-israelisch sondern eher pro-palästinensisch eingestellt. Auch wenn viele Oppositionelle die Leugnung des Holocausts oder Aufrufe zur Vernichtung Israels deutlich verurteilen, explizit pro-israelischen Kampagnen würden sich nur iranische Monarchisten und wenige Einzelpersonen anschließen.

Die Menschen im Iran - vor allem die Mehrheit der jungen Menschen - sind der wichtigste Bündnispartner gegen das iranische Regime und sie werden es eines Tages überwinden. Deswegen müssen ihre Freiheitswünsche im Zentrum jeder Kampagnen gegen das iranische Regime stehen. Eine ausschließliche Konzentration auf die Atomfrage und die Bedrohung Israels ist kontraproduktiv. Das iranische Regime versucht gerade mit dem Atomprogramm und der Agitation gegen die Sanktionen eine nationalistische Stimmung zu schüren und damit seine Herrschaft zu stabilisieren. Wer dies verhindern will, muss den Iranern deutlich zeigen, dass uns ihr Wunsch nach demokratischen Freiheiten nicht egal ist und wir zur praktischen Solidarität bereit sind.

Nun darf man bei der Zusammenarbeit mit iranischen Oppositionellen nicht der Illusion verfallen, die innere Opposition könne schon sehr bald zu einem Regimewechsel führen. Was den Bau der iranischen Atombombe angeht, so wird er nach unterschiedlichen Szenarien noch zwischen drei und zehn Jahren dauern. Erstmal geht bis dahin kein Weg an einer Verhandlungslösung mit dem bestehenden Regime vorbei. Doch dafür braucht es jetzt sowohl entschlossenen internationalen Druck und kluge Diplomatie als auch eine ausgestreckte Hand an die iranische Gesellschaft. Jenseits von "Großdemonstrationen" kann dazu auch in Deutschland beigetragen werden: mit demonstrativer Unterstützung von Sanktionen zur Durchsetzung einer Verhandlungslösung in der Atomfrage, durch Solidarität mit demokratischen Kräften im Iran oder mit Protesten am nächsten internationalen Al Quds-Tag. Nichts wäre dafür nötiger als die Etablierung einer Art Deutsch-Iranischer Gesellschaft zur Unterstützung von Demokratie und Menschenrechten im Iran, die dafür die nötigen Initiativen ergreift.

Der Autor ist Mitinitiator des Berliner Bündnis gegen den internationalen Al Quds-Ta

Kommentare erwünscht

Mittwoch, 21. März 2007

Iran-Akt

Israel verlässt UNO-Versammlung aus Protest

Die Delegationen Israels und der USA haben gestern die UN-Abrüstungskonferenz in Genf vorzeitig verlassen, nachdem der iranische Außenminister Manushehr Mottaki sagte, dass Israel „die wahre Quelle einer nuklearen Bedrohung im Nahen Osten“ sei und sagte, dass Israel „eine dunkle Vergangenheit von Verbrechen“ hätte.

Er erklärte weiter, dass israelische Nuklearwaffen die „schlimmste Gefahr für den Frieden und die regionale und globale Sicherheit“ seien. Er forderte ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft.
(Haaretz, 15.03.07)

Kommentar erwünscht!

Dienstag, 13. März 2007

Überlebens-Akt

«Cooler» Norweger überlebt Horrornacht

Ein Sattelschlepper ist in der Nähe der Insel Spitzbergen durchs Eis gebrochen. Nur dank seiner Instinkte und Pilotenausbildung gelang es dem Fahrer zu überleben.

Mit fast unglaublicher Kaltblütigkeit und viel Glück hat ein Norweger den Untergang seines Kettenfahrzeugs in das vor der Insel Spitzbergen fast 50 Meter tiefe Polarmeer überlebt. Wie die Osloer Zeitung «Aftenposten» zum Wochenbeginn berichtete, brach der 60-jährige Chauffeur und ausgebildete Pilot Svein Tangen Andersen mit seinem tonnenschweren Kettengefährt bei völliger Dunkelheit und vier Grad Frost durch das Eis.
Erst habe er die Zugmaschine langsam mit eisig kaltem Wasser volllaufen lassen müssen, um die Tür öffnen zu können, berichtete Andersen. Danach habe er sich sehr langsam nach oben treiben lassen, die Öffnung im Eis gesucht und auch tatsächlich gefunden.

Nachdem er sich aus dem Wasser retten konnte, zog der Norweger seine mit Wasser vollgesogenen Stiefel aus und trat auf nassen Socken den vier Kilometer langen Weg durch die dunkle Eiswüste zur nächsten Siedlung Svea an.

Hierbei hatte er Glück, dass gerade kein Eisbär in der Nähe war. «Als ich nur noch kriechen konnte, wurde ich glücklicherweise von Leuten gefunden», berichtete der Überlebende. Als ausschlaggebend für seine Rettung bezeichnete er «Instinkte» und seine Vorbereitung auf eine derartige Situation bei der Pilotenausbildung.

Frage:
Hast Du selber auch schon gefährliche Situationen überlebt?
Danke für Deinen Bericht!

Montag, 5. März 2007

Al-Aksa-Akt

Bei Iran-Angriff Gegenschlag durch Palästinenser
Der Führer der Al-Aksa-Märtyrerbrigaden des nördlichen Westjordanlandes, Abu Ahmed, sagte, dass alle großen palästinensischen Terrororganisationen zusammenarbeiten und Ziele in Israel angreifen werden, falls die Atomanlagen des Iran angegriffen werden sollten. "Unsere Strategie ist, dass wir die Islamische Allianz (Iran) gegen den Feind nicht allein lassen werden. Alle palästinensischen Organisationen werden mit Raketenabschüssen, Selbstmordattentaten und anderen Maßnahmen scharf reagieren." Ein Führer des Islamischen Dschihad, der anonym bleiben wollte, sagte: "Die Zionisten und die Amerikaner sind 100 Prozent gleichrangig. Es ist egal, wer Iran angreift, wir planen, beide zu schlagen".

Sonntag, 25. Februar 2007

Israel vor Angriffs-Akt

Israel kurz vor Luftangriff auf Iran?

Israel kläre die allerletzten Fragen vor einem Angriff auf die iranischen Atomanlagen. Die Regierung habe um einen Luftkorridor über irakisches Gebiet bei den Amerikanern angefragt.

Laut dem britischen «Daily Telegraph» bereitet Israel einen möglichen Angriff auf die iranischen Atomanlagen vor. Israel Regierung habe bei der US-Regierung angefragt, ob israelische Jets im Falle einer Entscheidung für einen solchen Angriff den irakischen Luftraum benutzen dürfen.

«Eine der letzten Frage die wir zu klären haben ist, wie wir zu den Zielen gelangen», berichtet ein israelische Offizier, der an den militärischen Planungen beteiligt ist. «Der einzige Weg ist über den Irak.»

Daher sei es wichtig freie Flugbahn zu haben, damit es nicht zu Kämpfen zwischen israelischen und amerikanischen Kampfjets komme, so ein Mitarbeiter des israelischen Verteidigungsministeriums.

Auch US-Verteidigungsministeriums Dick Cheney schloss unterdessen nichts mehr aus: «Alle Optionen bleiben auf dem Tisch!»

Akt

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Menü

Aktuelle Beiträge

Leben ist . . . .?
„Das Leben ist ohne Risiken nicht zu haben“
wasserzeichen - 16. Jun, 20:21
Mörder-Akt
Einer der Mörder von Malatya (Türkei)
wasserzeichen - 6. Mai, 12:31
Malatya-Tötungs-Akt
Die harte Wahrheit!! Übersetzung des Briefes der protestantischen...
wasserzeichen - 5. Mai, 13:55
Türkei-Mord-Akt
Tatverdächtige gestehen Mord an drei Christen in der...
wasserzeichen - 5. Mai, 13:43
Hamas-Akt
Hamas droht mit weiteren Entführungen Hamas-Führer. ..
wasserzeichen - 28. Apr, 21:03

Links

Suche

 

Status

Online seit 6748 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 16. Jun, 20:21

Credits

Zufallsbild

mannakt1

Profil
Abmelden
Weblog abonnieren